Wednesday, February 14, 2018

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Unheilsmächte und Schutzgenien, Antiwesen und Grenzgänger: Vorstellungen von "Dämonen" im alten Israel
February 14, 2018 at 11:45 AM

Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist der forschungsgeschichtliche Befund, dass unter dem Begriff "Dämon" eine Vielfalt von Phänomenen subsumiert wird. Der Gebrauch dieses Sammelbegriffs ohne semitisches Äquivalent suggeriert eine Einheitlichkeit der Quellen (Bilder und Texte), die sich bei näherer Betrachtung nicht bestätigt. Werden in Studien zur Ikonographie (bedrohliche) Mischwesen als "Dämonen" bezeichnet, so sind es in den Texten Krankheiten ebenso wie depotenzierte Götter oder Wesen, die die Peripherie der Zivilisation bevölkern, aus der Umwelt Israels übernommene Gestalten wie Lilit und A_modai oder Grenzgänger und Mittlergestalten wie die Figur des Satans. Die vorliegende Arbeit überprüft deshalb sowohl in terminologischer als auch funktionaler Hinsicht verschiedene Bestimmungsmerkmale des Phänomens "Dämon" (Aussehen: Mischwesen; Herkunft: depotenzierte Götter; Ort: Gegenwelten; Kommunikationsmittler: Grenzgänger; Bedrohung: Schadensgeister; Hilfe: Schutzgenien) hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit auf den ikonographischen Befund in Syrien-Palästina sowie auf alttestamentliche Texte. Dabei zeigt sich, dass verschiedene Zugänge zum Phänomen "Dämon" sich funktional jeweils nur auf bestimmte Texte bzw. Bilder anwenden lassen, auf andere aber nicht. Ein Überbegriff "Dämon/Dämonen" sollte deshalb für das alte Israel vermieden werden. Die beschriebenen Phänomene müssen vielmehr einzeln betrachtet und in einem zweiten Schritt auf ihre jeweiligen funktionalen Gemeinsamkeiten hin überprüft werden. In religionsgeschichtlicher Hinsicht führt die Untersuchung zum Ergebnis, dass sich über einen ausgeprägten Glauben an (negativ-)numinose Mächte neben Jahwe kaum dezidierte Aussagen machen lassen. In der Glyptik werden Schadensgeister nicht dargestellt. Statt dessen steht die Schutzthematik im Vordergrund, was lediglich als indirekter Hinweis darauf gewertet werden kann, dass es Gefahren gab, vor denen man sich schützen wollte. Im literarischen Bereich zeigt sich, dass man im alten Israel zwar Phänomene aus der Umwelt in die eigene Religion integrierte, sie zugleich aber theologisch instrumentalisierte. Nicht an Dämonologie, sondern an Theologie ist den Texten gelegen: Jahwe ist nicht nur ein omnipotenter Arzt, sondern vor allem ein omnipotenter Herrscher, dessen Macht alle anderen Mächte überstrahlt. Das Fehlen einer dezidierten Dämonologie und eines damit verbundenen Beschwörungssystems dürfte politische, ökonomische und theologische Gründe haben: Dem Herrscher Jahwe selbst eigneten zunächst positive wie negative Seiten. Mit dem voll ausgebildeten Monotheismus von Judentum und Christentum, der Gott von negativen und unheimlichen Elementen befreien will, verschiebt sich allerdings die theologische Einsicht der Alleinursächlichkeit Jahwes. Die Ausbildung einer Hierarchie von Engeln und Dämonen entlastet in gewisser Weise das Gottesbild; zugleich führt der Glaube an Engel und Dämonen aber dazu, dass in den monotheistischen Religionen ein unterschwelliger Polytheismus aufrechterhalten wird
Das Buch vom Tage
February 14, 2018 at 11:44 AM

Die alten Ägypter stellten sich den Sonnenkreislauf als Reise des Sonnengottes vor, der das himmlische Gewässer in seiner Barke durchkreuzt, begleitet von einer Mannschaft aus etwa einem Dutzend getreuer Götter. Was sich auf dieser Fahrt ereignet, welche Wesen den Reisenden begegnen und welche mythologischen oder naturwissenschaftlichen Vorstellungen die Ägypter mit diesen Vorgängen verbanden, wird in den Jenseitsführern beschrieben. Während die nächtliche Reise gleich mehrere Kompositionen schildern, existiert nur eine einzige Quelle, die von der Fahrt am Tage berichtet: das Buch vom Tage (Livre du Jour).In den 1940er Jahren legte Alexandre Piankoff die erste und bislang gültige Edition des Buchs vom Tage vor. Als Grundlage dienten ihm die beiden Fassungen im Grab Ramses’ VI. (KV 9). Weitere Quellen wurden entweder nur unvollständig publiziert oder blieben wie eine Reihe von Sarkophagen bisher unerkannt. Außerdem gibt es Quellen, die als Buch vom Tage angesehen werden, deren Klassifizierung aber anzuzweifeln ist. Die vorliegende Neuedition bewertet die Quellenlage kritisch und steht auf einem völlig neuen Quellenfundament.Auf dieser Datenbasis wird erstmals eine synoptische Textedition des Buchs vom Tage erstellt. Darauf baut die erste deutsche Übersetzung und ein philologischer Kommentar auf. Abgerundet wird die Untersuchung durch inhaltliche Kommentare und durch Analysen, die sich verschiedenen, teilweise bisher unbeachteten Fragestellungen widmen. Neben der Neubewertung der kryptografisch verschlüsselten Texte wird die vermittelte Kosmografie aufgearbeitet, die verborgene Mytho-Geographie aufgezeigt und astronomische Vorstellungen erörtert.
Étude sur la LXX origénienne du Psautier: Les relations entre les leçons des Psaumes du Manuscrit Coislin 44, les Fragments des Hexaples et le texte du Psautier Gallican
February 14, 2018 at 11:44 AM
Aaron: Eine Studie zur vor-priesterschriftlichen Aaron-Überlieferung
February 14, 2018 at 11:44 AM
Vom rechten Reden und Schweigen: Studien zu Proverbien 10-31
February 14, 2018 at 11:43 AM
Visualizing Emotions in the Ancient Near East
February 14, 2018 at 11:43 AM

The history of emotion is an important interdisciplinary research field, not least because it touches fundamental questions about the distinction between psychobiology-based universals und socio-cultural, path-dependent and thus relative peculiarities. Conceptual incongruities between what is today understood as emotion and various views on emotions in antiquity should not distract from the fact that, while emotions do have history, they substantially belong to all human experience as such. Visual media and images open perspectives for transcultural research that differ from the testimony of texts. Their study can thus make a major contribution to a better understanding of emotions in the Ancient Near East. How where gestures, body postures, facial expressions etc. visualized in images from Mesopotamia, the Levant and Egypt and what role does the visualization play in communicating emotions? The first part of the present volume takes concrete examples as a starting point and discusses the fundamental question whether or not emotions were represented and can thus be studied in Ancient Near Eastern art. Approaches and arguments are controversial: Some authors argue that there are no visualizations of emotions, but only of cultural roles and ritual embodiments. Their view is contrasted by other contributors, who assume that one may detect non-verbal expressions hiding emotions in visual representations and that it is crucial to specify the appropriate tools and methodologies to interpret them in an adequate way. The second part offers five additional theoretical reflexions from comparative, linguistic and art-historical perspectives. With such a broad interdisciplinary approach including Assyriology, Egyptology, Near Eastern archaeology and Hebrew Bible/Old Testament studies, the volume offers a large panorama of the most important research positions on a fundamental topic. The book results from workshop discussions held in June 2015 during the 61st Rencontre Assyriologique Internationale at Bern and Geneva. Contributors include John Baines, Dominik Bonatz, Izak Cornelius, Margaret Jaques, Othmar Keel, Sara Kipfer, Florian Lippke, Silvia Schroer, Andreas Wagner, Elisabeth Wagner-Durand, and Wolfgang Zwickel.
Die verlorenen Söhne: Strukturanalytische und historisch-kritische Untersuchungen zu Lk 15
February 14, 2018 at 9:37 AM

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